Das Kardio-CT ist eine nicht invasive Methode zur Darstellung der Herzkranzgefäße. Während bei der Herzkatheteruntersuchung ein Katheter in den Körper eingebracht und über die Hauptschlagader die Herzkranzgefäße sondiert und mit Kontrastmittel direkt gefüllt werden, kann mit der Methode der Computertomographie von außen ein dreidimensionales Bild der Herzkranzgefäße erstellt werden. Es lassen sich somit Veränderungen Ihrer Herzkranzgefäße mit Verkalkungen und Verengungen nachweisen. Sehr verlässlich ist das Kardio-CT bei der Darstellung von normalen Herzkranzgefäßen, sodass mit hoher Wahrscheinlichkeit eine koronare Herzerkrankung ausgeschlossen werden kann. War für Patienten mit Vorhofflimmern oder gehäuften Extrasystolen das Kardio-CT bisher ungeeignet und ein normaler, regelmäßiger Herzrhythmus für diese Untersuchung Voraussetzung, ist es mit dem neuesten Kardio-CT-Gerät, das uns im Praxisverbund mit dem CCB (Cardioangiologischen Centrums) in Frankfurt zur Verfügung steht, auch möglich Patienten mit Vorhofflimmern, der häufigsten bedeutsamen Herzrhythmusstörung, zu untersuchen.
Bestimmung des "Kalkscores" - ein definierter kardiovaskulärer Risikofaktor:
Besondere Bedeutung hat das Ausmaß der Herzkranzgefäßverkalkung. Nach den Leitlinien der Europäischen Kardiologischen Gesellschaft (ESC) sollte bei mittlerem Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall der Verkalkungsgrad der Herzkranzgefäße mittels Kardio-CT ermittelt werden. Dieser wird mit einer altersangepassten Tabelle verglichen. Bei einer für das Alter weit überdurchschnittlichen Verkalkung (über der 75. Perzentile) muss von einem hohen Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall im Vergleich zur Altersgruppe ausgegangen werden. Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten und ist in keiner Weise belastend. So können Hochrisikopatienten identifiziert werden, bei denen alles unternommen werden sollte (gesunder Lebensstil, medikamentöse Behandlung eines Bluthochdruckes und eines erhöhten Cholesterinspiegel im Blut), um ein frühzeitiges kardiovaskuläres Ereignis (Herzinfarkt, Schlaganfall) zu verhindern. (siehe Prävention). Die Strahlenbelastung der Kalkscore-Bestimmung ist vernachlässigbar klein.
Starke Verkalkung des Herzkranzgefäßes
Darstellung der Herzkranzgefäße (Koronararterien):
Die Darstellung der Herzkranzgefäße (CT-Angiographie) erfolgt mittels Kontrastmittel, das in eine Armvene verabreicht wird. Nach wiederholten Atemkommandos mit Ein- Ausatmen und Atemanhalten werden die Röntgenaufnahmen erstellt. Die Untersuchung dauert insgesamt etwa 15 - 20 Minuten. War die Röntgenstrahlenbelastung bei der CT-Angiographie-Untersuchung bisher im Vergleich zur Herzkatheteruntersuchung relativ hoch, so ist mit dem modernsten Gerät, das uns im Praxisverbund mit dem CCB (Cardioangiologosches Centrum Bethanien) in Frankfurt zur Verfügung steht, nur noch ein Bruchteil an Röntgenstrahlung notwendig, um die Untersuchung durchzuführen. Der Vorteil des Kardio-CT ist, dass die Darstellung der Herzkranzgefäße ohne Katheter möglich ist. Wegen der Verwendung von Kontrastmittel müssen normale Schilddrüsen- und Nierenfunktionen (TSH und Kreatinin im Normbereich) vorliegen. Die Erstellung dieser Werte erfolgt durch einen einfachen Bluttest.
Voraussetzung für eine gute Untersuchungsqualität ist ein möglichst niedriger Puls (etwa 60/min). Medikamentös kann die Herzfrequenz gesenkt werden. Dies kann durch Einnahme eines Betablockers in Tablettenform und/oder intravenös erreicht werden.
Foto einer Rekonstruktion einer CT-Koronarangiographie
Foto zum Vergleich zu einer Herzkatheter-Koronarangiographie
Kann das CT des Herzens die Herzkatheter-Untersuchung ersetzen?
Das Risiko von schwerwiegenden Komplikationen einer geplanten Herzkatheter-Untersuchung durch einen erfahrenen Spezialisten in einem entsprechenden grossen Herzzentrum ist sehr gering. Dennoch ist anzustreben, in geeigneten Fällen nicht invasiv, d.h. ohne Katheter eine vergleichbare Aussage zu erzielen.
Ein Herz-CT kann bei Einsatz der neuesten Technologie in vielen Fällen eine Herzkatheter-Untersuchung ersetzen. Erkrankungen mit hochgradigen Einengungen oder Verschlüssen der Koronararterien können mit großer Genauigkeit erfasst oder ausgeschlossen werden. Bei Patienten mit Risikofaktoren (Bluthochdruck, hohes Cholesterin, Nikotinkonsum, Zuckerkrankheit, Übergewicht, Herzerkrankungen in der Familie) für eine koronare Herzerkrankung und/oder unklare Beschwerden im Brustbereich haben, liefert das Herz-CT wichtige Informationen über den Zustand der Herzkranzgefäße. Besonders gut lassen sich Bypässe nach Herzoperationen darstellen und auf Durchgängigkeit überprüfen.
Einschränkungen einer verlässlichen Beurteilbarkeit bestehen bei mittelgradigen Gefäßeinengungen und Implantation von Koronar-Stents (Gefäßstützen), da der Einengungsgrad überschätzt werden kann. Auch bei starker Verkalkung der Herzkranzgefäße können Engstellen nicht sicher beurteilt werden. Sollte dies der Fall sein, so wird bei hohem Verkalkungsgrad, der zu Beginn der Untersuchung festgestellt worden ist, auf die Darstellung der Herzkranzgefäße verzichtet.
Das Herz-CT ist keine Alternative zum Herzkatheter, wenn therapeutische Maßnahmen (Ballon-Aufdehnung, Stent-Implantation, Bypass-Operation), erforderlich sind. Bei hoher Wahrscheinlichkeit für die Existenz behandlungswürdiger Herzkranzgefäßeinengungen, also bei typischen Angina pektoris (reproduzierbaren, belastungsabhängigen Brustbeschwerden) oder bei Befunden, die auf eine Durchblutungsstörung (Ischämienachweis) z. B im Belastungs-EKG oder Kardio-MRT hinweisen, sollte die Herzkatheteruntersuchung als "Golden Standard der Diagnostik für die koronare Herzerkrankung" durchgeführt werden.
Mittels Kardio-CT können auch Größe und Funktion der Herzkammern (Herzleistung) und die Beschaffenheit anderer Arterien, wie der Hauptschlagader (Aorta) beurteilt, sowie angeborene Herzfehler identifiziert werden.
Der Einsatz des Herz-CT ist sinnvoll zum sicheren Nachweis normaler Herzkranzgefäße bzw. zum Ausschluss einer koronaren Herzerkrankung (KHK), die Ursache eines Herzinfarktes.
Was ist für den Patienten wichtig zu wissen?
Die Strahlenbelastung ist im Vergleich zur Herzkatheteruntersuchung mit dem Kardio-CT der neuesten Generation nicht höher bzw deutlich niedriger.
Die Verabreichung von dem Kontrastmittel erfolgt über eine Armvene. Es sind die gleichen Vorsichtsmaßnahmen hinsichtlich der Kontrastmittelverträglichkeit zu beachten, wie bei der Herzkatheteruntersuchung (Nieren- und Schilddrüsenfunktion, Allergie).
Zur Senkung der Herzfrequenz (des Pulses) kann es erforderlich sein, Medikamente (Betablocker) in Tablettenform einzunehmen oder in die Armvene zu verabreichen.
Während der Untersuchung liegt der Patient bequem auf dem Rücken und bei den Aufnahmen nach Anweisung ist für etwa 10-15 Sekunden die Luft anzuhalten. Die Kontrastmittelgabe führt zu einem kurzen Hitzegefühl.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen im Gegensatz zu privaten Krankenversicherungen in der Regel die Kosten leider nur in Ausnahmefällen.
ihr PRAXISBESUCH Herz-CT in Kooperation
mit dem CCB in Frankfurt
Die Herz-CT Untersuchung findet in der
Cardio-CT / MRT Abteilung des CCB Frankfurt statt. Diese ist als
DRG Schwerpunktzentrum für Kardiovaskuläre Bildgebung zertifiziert
Foto des Herz-CT Gerätes im CCB Frankfurt
Aktuelle Erkenntnisse zur Herz-CT-Untersuchung finden Sie hier.