Ein erhöhter Blutdruck ist die häufigste Ursache für den vorzeitigen Tod ist. Über die Jahre entwickeln sich Organschädigungen. Man spricht von Endorganschäden. Betroffen sind Gehirn, Herz, Arterien, Nieren und Augen.
Im EKG und Herzultraschallkönnen Verdickungen der Herzmuskelwand bzw. eine Herzmuskelmassenzunahme erkannt werden. Diese kann unbehandelt zur Herzschwäche führen. Umbauvorgänge und Vergrößerung des linken Vorhofes können zu Vorhofflimmern führen.
Die CT und MRT können hypertoniebedingte Gehirnschäden aufdecken.
Mit der Ultraschalluntersuchung der arteriellen Halsgefäße kommen Ablagerungen und Gefäßvereingungen zur Darstellung.
Mit der simultanen Blutdruckmessung an allen vier Extremitäten errechnet sich der Knöchel-Arm-Index, mit dem eine Durchblutungsstörung der Beine erkannt werden kann.
Durch Bestimmung von Kreatinen bzw der glomerulären Filtrationsrate im Blutund die Harnuntersuchungmit Nachweis von Eiweiß werden Schäden an den Nieren diagnostiziert.
Durch Spiegelung des Augenhintergrundes (Fundoskopie) lassen sich Schäden an der Regenbogenhaut erkennen.
Zur Verhinderung dieser Endorganschäden ist die Behandlung eines erhöhten Blutdruckes angezeigt. Schon geringe Absenkungen von 1-2 mm Hg des systolischen Blutdruckes können das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall (kardiovaskuläre Ereignisse) um 10% senken.
Der diastolische Blutdruck ist genauso wichtig wie der systolische Blutdruck
In Deutschland hat fast jeder 3. Erwachsene zu hohen Blutdruck, das sind 20 Millionen im Alter von 18 -79 Jahren und im Alter zwischen 70 und 79 Jahren sind es 3 von 4 Menschen.
Die Ergebnisse der in den USA durchgeführten SPRINT-Studie zeigt, dass das Erreichen von Zielblutdruckwerte weniger als 120mmHg systolisch mit einer intensiven medikamnetösen Therapie das Risiko kardiovaskulärer Ereignisse stärker senkt, als wenn man sich mit Werten unter 140 mmHg begnügt.
Diese Ergebnisse werden in den aktuellen europäischen Leitlinien berücksichtigt, haben aber nicht zu einer kompletten Abkehr der allgemeinen Blutdruckzielwerten kleiner 140/90 mmHg, die auch bei betagten Patienten angestrebt werden sollte, geführt.
bis zum 65. Lebensjahr, Diabetiker, Patienten mit koronarer Herzerkrankung und Schlaganfall
In einer Metaanlyse von randomisierten Studien hatten Patienten mit intensiver Behandlung (122/72 mmHg) ein um 29% geringeres Risiko für Schlaganfälle. Auch das Risiko für Herzinfarkt und kardiovaskulären Tod war um 20% niedriger im Vergleich zu einer weniger intensivierten Therapie (135/75 mmHg).
zwischen 65. und 79. Lebensjahr und Nierenkranke
· weniger Salz
· weniger Alkohol
· Kontrolle des Körpergewichtes
· regelmäßige körperliche Aktivitäten
· gesunde Ernährung mit Gemüse und Obst, Fisch, Nüssen, Olivenöl, Rapsöl, Leinöl
· Stressabbau
· Nikotinverzicht
Ein gesunder Lebensstil und - wenn angezeigt - die regelmäßige Einnahme blutdrucksenkender Medikamente, die auch die Organe und Gefäße zusätzlich unabhängig von der Blutdrucksenkung schützen können, verhindern das Auftreten von kardiovaskulären Ereignissen wie Herzinfarkte und Schlaganfälle, wenn die empfohlenen Blutdruckwerte unterschritten werden.